Um 18 Uhr war die Party im vollen Gange. Kaum einer wusste bescheid um Hysterien zu vermeiden. |
Duisburg Am Sonntag um 15 Uhr findet in der MSV Arena in Duisburg Wedau zum Jahrestag der erste Gedenktag statt. Als musikalischen Beistand wird der Graf von Unheilig zu Gast sein. Eine angehörige eines Opfers wird eine Ansprache halten und auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wird vor Ort sein.
Das WDR-Fernsehen sendete damals alles Live. Es war die größte Katastrophe einer Veranstaltung in Deutschland seit über 20 Jahren.
Die Zustimmung der Stadt Duisburg war fahrlässige Tötung.
Warum geschah es?
Nachdem Bochum die Loveparade abgesagt hatte und nun das Kultur-Jahr 2010 vor der Tür stand war das Ruhrgebiet unter Druck geraten.
Duisburg bot sich damals an, wusste allerdings noch nicht, wo sie die LoPa stattfinden lassen sollte. Diskutiert wurde der Landschaftspark Nord und das Hauptbahnhof Gelände. Die Innenstadt hatte man schnell als "unmöglich" betrachtet.
Der Landschaftspark Nord hätte den Platz gehabt, jedoch gab es hier Probleme mit der An- und Abreise. Das ÖPNV-Problem hat bereits in Dortmund für großes Chaos gesorgt (damals mussten Bus-Unternehmen aus Herne, Gelsenkirchen, Bochum, Recklinghausen und Essen aushelfen). Eine unmittelbare Nähe zu einem Bahnhof war nötig.
Das Gelände neben dem Hauptbahnhof war uneben, war eingezäunt von der Autobahn 57; den Schienen der Deutschen Bahn und Rampen, jedoch von der größe her geeignet.
Das Konzept jedoch völlig falsch. Man wusste, dass etwa eine halbe Millionen Menschen innerhalb eines Tages das Gelände betreten und wieder verlassen würden.
Rechnerisch war schon im Vornhinein klar, dass der Tunnel nicht als Ein- und Ausgang geeignet wäre.
Doch die Stadt Duisburg stand unter Druck: Das Ende für die Loveparade im Ruhrgebiet? Eine fehlgeschlagene Veranstaltung konnte sich die Kulturhauptstadt nicht leisten.
Duisburg entschloss sich die Veranstaltung zu akzeptieren. Es sollte das Image der Stadt zusätzlich aufpolieren.
Bereits um 15 Uhr war klar, dass das schief gehen würde. Die Polizei versuchte verschiedene Bereiche abzusperren und kurz vor der Katastrophe leitete die Polizei die Besucherströme sogar durch den Großbereich Duisburg-Mitte um um die Zuströme zu verzögern, doch es war bereits zu spät...
Die Autobahn war eigens gesperrt für die Rettung. Die 100 Meter gleiche Ebene hätten geöffnet werden müssen und zumindest als Ausgang verwendet werden. Jedoch hat das LoPa Team an dieser Stelle verschlafen.
21 Menschen starben, über 100 wurden verletzt. Bis heute leiden Angehörige und Zeugen, die alles miterlebt haben.
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