Zivilcourage? - Ja bitte! |
Vor einigen Jahren musste ich das erste Mal erleben, wie es bei Überfällen aussieht. Sechs Jugendliche prügeln auf drei Jugendliche ein, die einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Keiner wollte helfen - sicherlich auch aus Angst - oder weil es keiner sah. Es war ja in einer Oberhausener Nebenstraße gegen 21 Uhr...
Jahre davor sah ich aber auch das krasse Gegenteil. Am Ostbahnhof in Ratingen schritten mit mir zwei andere Menschen ein, als ein junger Mann auf einen 16-Jährigen einschlug. Die beiden kannten sich nicht. Es war wohl einfach aus der Laune heraus, dass dieser Angriff stattfand.. Während etwa 10 Leute - etwa zwei bis 10 Meter entfernt - nur zuschauten, schritten insgesamt drei Menschen ein um den Angreifer zu zeigen: "hier nicht".
Am eigenen Leib musste ich erfahren, wie es ist Hilfe zu benötigen. Vor einigen Wochen verlor ich die Kontrolle mit dem Roller auf dem Hauser Ring in Ratingen.
Es hat keine 10 Sekunden gedauert, da waren schon drei freundliche Menschen aus dem nächsten Haus gestürmt um zu helfen. Ein Autofahrer eilte sofort herbei und stabilisierte mich. Ein weiterer Autofahrer rief den Krankenwagen. Einige der vorbeifahrenen Autofahrer hielten kurz an um sich zu erkundigen, ob sie helfen konnten. Es war vorbildlich. Und ich möchte mich auch auf diesem Weg dafür bedanken.
Am gestrigen Samstag zeigten sogar Jugendliche courage: Ein 11-jähriger Junge stürzte beim Skaterpark in Ratingen und fiel Buchstäblich auf die Nase. Verschiedene Blessuren im Gesicht und eine Platzwunde waren das resultat der "Landung". Sofort rannten mehrere 10- bis 16-jährige zu dem verletzten, einige holten direkt Hilfe. Gut, dass eine gelernte Krankenschwester nicht weit entfernt war und erste Hilfe leistete. Der Krankenwagen war dank der Jugendlichen bereits unterwegs.
Es geht also doch, nur leider nicht immer. Dabei ist es doch sogar gesetzlich festgeschrieben, dass man helfen soll, allerdings nur, wenn man sich selbst nicht in Gefahr bringt. Selbstsicheres auftreten kann zwar helfen, aber leider auch nicht immer. Man hört auf der einen Seite zwar von Rentnern, die einschritten und den Angreifer in die Flucht schlugen, aber man hört auch von Menschen die helfen wurden und sterben mussten. Jedem sollte also immer klar sein, was es für auswirkungen haben könnte, jemanden zu helfen, der in Not ist, aber verletzten und Opfern von Angriffen kann man immer helfen - mindestens mit einem Anruf bei der Feuerwehr oder der Polizei.
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